Tatsächlich hat sich unter den bekannten Sprachen aus historischer Zeit bisher noch keine gefunden, die mit dem Etruskischen verwandt ist.
Von den Schriften der Etrusker sind nur verschwindend geringe Spuren erhalten. Neben der sogenannten Agramer Mumienbinde, die einen Text des Opferrituals enthält, überdauerten hauptsächlich Inschriften, die mit dem Totenkult in Verbindung stehen. Daher ist die Wissenschaft auf die nicht immer freundlichen Berichte von Griechen und Römern angewiesen, die zahlreich in der antiken Literatur vertreten sind. Auf dem Gebiet der Archäologie ist es weniger die Stadtarchäologie, sondern eher die Erforschung der Totenstädte, welche einen Schwerpunkt bildet. Diese Totenstädte wurden als Gegenstück zu den Städten der Lebenden begriffen, so daß sich auf diese Weise zahlreiche Aspekte der etruskischen Kultur rekonstruieren lassen.
Die Grabanlagen enthalten zudem, soweit sie unversehrt aufgefunden werden, zahlreiche Grabbeigaben und Wandmalereien mit Motiven des Alltags und der Mythologie. Die Etrusker waren Meister der Goldschmiedekunst. Details an goldenen Armbändern, Broschen, Spangen und Ohrringen waren zwar griechischen oder ähnlichen Erzeugnissen aus dem Nahen Osten nachempfunden, aber die bei der Herstellung angewandte Granulations- und Treibtechnik wurde durch die Etrusker unglaublich verfeinert. Der amerikanische Historiker Michael Grant kommt zu dem Schluß: „Es gibt sogar einzelne Verfahrensgeheimnisse, hinter die man bis heute nicht gekommen ist.
So ist etwa die Frage, wie die winzigen Goldkügelchen beim Granulieren auf der Goldplatte befestigt wurden, nicht so vollständig beantwortet, wie manche es schon glaubten.“ Obwohl die Anfänge der Etrusker wie bei den meisten Völkern im Dunkel liegen und die Quellenlage zunächst nicht besonders gut zu sein scheint, ist die Literatur über das älteste Kulturvolk Mittelitaliens heute selbst für den Spezialisten kaum noch zu überblicken. Bereits in sehr früher Zeit, im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. standen die etruskische, die griechische und die latinische Kultur eng miteinander in Verbindung. Die Etrusker schätzten Keramik und Kunstgegenstände nach griechischem Vorbild.
Sie nahmen auch Darstellungen fremder Mythologien in ihre bildende Kunst auf. Die dargestellten mythologischen Erzählungen konnten dabei bisweilen stark verändert oder mit den Vorstellungen der eigenen Religion vermischt werden. So galten etwa in vielen alten Kulturen Wasserstellen wie Brunnen, Teiche oder Seen als Tore in die Welt der Götter, durch die Menschen oder Gegenstände direkt zu fremden Wesen gelangen konnten....
Den vollständigen Artikel finden Sie in der Ausgabe Alte Kulturen 3/248