Jetzt, da die Menschen lesen können und die breite Masse anfängt zu denken, offenbart sich der Unfug. Die Konsequenz: Die vermehrte Distanz zur Kirche.
Beginnen wir ganz von vorne, wobei das Neue Testament als Unterlage gilt: Noch vor unserer Zeitrechnung wurde Elisabeth, die Frau des Zacharias im hohen Alter schwanger. Als sie im 6. Monat war holte Zacharias seine Nichte Maria aus Nazareth in sein Haus. Diese sollte ihn nun von seiner Frau ablenken, um die Geburt nicht zu gefährden.
Man mag heute darüber die Nase rümpfen, allein damals war diese Vorgehensweise normal. Als sie nun angekommen war und man ihr erzählte, was für sie zu tun sei, hüpfte sie vor Freude und glücklicher Erwartung. In der Bibel wurde diese Begebenheit natürlich umgewandelt. So verbrachte man die Nächte gemeinsam. Maria in ihrer Unerfahrenheit wußte nicht wann Enthaltsamkeit angesagt ist – und wurde schwanger. Nach drei Monaten war ihre Anwesenheit nicht mehr nötig, und es hieß Abschied nehmen.
Zacharias, nunmehr anderweitig in Anspruch genommen, beauftragte Josef damit, Maria nach Nazareth zu geleiten. Josef war ein Handwerker, der mit seinem Eselskarren, auf dem sein Werkzeug und sein Zelt verstaut waren, durch das Land zog.
Gelegentlich hatte Zacharias sein Geschick in Anspruch genommen. Jetzt vertraute er ihm Maria an. Im Nazareth angekommen, waren sie Mann und Frau. Denn wenn eine Frau sich unter das Dach eines Mannes begibt, gelten sie als verheiratet. Er freute sich, im fortgeschrittenen Alter noch eine Frau zu bekommen. Sie freute sich, einen Vater für ihr Kind zu haben.
Beiden war geholfen, dank Zacharias.
Kaiser Augustus veranlaßte eine Volkszählung. Da diese am Geburtsort des Mannes zu geschehen hatte, zog Josef nach Bethlehem. Mit ihm Maria, seinem Esel, der den Karren zog auf dem Hausrat, Zelt, Werkzeug und Nahrung verstaut waren. Ihm folgte, hinten angebunden, die Kuh.
In Bethlehem angekommen, wurde das Zelt aufgebaut, groß genug, um Mensch und Tier unterzubringen.
Hier nun kam Jesus zur Welt. Allerdings sehr zum Erstaunen von Josef, wähnte er doch Maria im 6. Monat. Niemals sonst hätte er diese beschwerliche Reise angetreten. Dennoch war er zornig, hatte man ihm doch übel mitgespielt, und er gedachte, sich von Maria zu trennen.
So ging er zu Zacharias, um es ihm mitzuteilen. (...)
Den vollständigen Artikel finden Sie in der Ausgabe Alte Kuluren 4 / 339