Schokolade - die gesunde Verführung

27 Juli, 2011

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Schokolade - die gesunde Verführung

Ein Artikel von Ingrid Schlotterbeck

Kakao wurde bei den Azteken schon vor 3000 Jahren als „Trank der Götter“ verehrt. Das aztekische „Xocoatl“ setzt sich aus „xococ“ (sauer, herb, würzig) und „atl“ (Wasser) zusammen. Durch die Süßung begann der Siegeszug der Kakaobohne auch in Europa. Aus dem aztekischen „Xocoatl“ wurde „Schokolade“.

Liebe auf den ersten Biss

Schokolade – der gesunde Genuß, auch für Kinder.Der wohl markanteste Inhaltsstoff des Kakaos, dem die Schokolade ihren Kultstatus verdankt, ist das koffeinähnliche Theobromin. Es führt – ähnlich wie beim Verliebt-Sein – zur Ausschüttung von Endorphinen (Glückshormonen), und trägt zusammen mit Phenylethylamin (das sich beim Fermentieren der Bohnen bildet) zur aphrodisierenden, durchblutungsfördernden und leistungssteigernden Wirkung bei. Nicht ohne Grund ist Schokolade auch im Militär traditioneller Bestandteil der Truppenverpflegung (türkische Soldaten sollen Schokolade unmittelbar vor der Schlacht bekommen haben). Außerdem enthält Kakao noch Anandamid, ein mit Marihuana verwandtes Cannabinoid. Spuren von Kupfer unterstützen weiterhin die Blutbildung. Die Schutzwirkung vor Herzinfarkt und Krebs ist vor allem auf die Catechine (gehören zur Gruppe der Flavonoide/ Pflanzenfarbstoffe) und Polyphenole zurückzuführen. Diese Pflanzenwirkstoffe übertreffen die antioxidative Wirkung von Vitamin C und Vitamin E bei weitem. Sie verhindern Gefäßablagerungen und senken den Blutdruck. Catechin-Gehalt von 100 g Milchschokolade: 15,9 mg. Grüntee (1 Tasse): 25,8 mg. 100 g Bitterschokolade: 53,3 mg.

Harvard-Professor Norman Hollenberg hat herausgefunden, daß Epicatechin die vier häufigsten Krankheiten der westlichen Welt (Hirnschlag, Herzinfarkt, Krebs und Diabetes) um 90% senken könnte. Er verglich die in den Todesscheinen angegebenen Todesursachen von Kuna Yala (früher San Blas, Panama), dessen Bewohner einen sehr ausgeprägten Kakaokonsum aufweisen, und dem Festland Panama (2000– 2004). Ein statistischer Zusammenhang zwischen Erkrankung bzw. Gesundheit und flavanolhaltigem Kakao ist eindeutig herzustellen, auch wenn weitere unterscheidende Lebensfaktoren nicht auszuschließen sind. Endgültigen Aufschluß sollen weitere, derzeit durchgeführte Studien erbringen.

  • Die „Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik“ empfiehlt Bluthochdruck- Patienten, täglich eine halbe Tafel Bitterschokolade zu essen, um „den Blutdruck meßbar zu senken“ (Zeitschrift „Süßwarenproduktion“, Ausgabe 2/2004, Verlag MHG Medienund Handelsgesellschaft mbH).
  • Vergleiche dazu auch die Studie „Chocolate and Prevention of Cardiovascular Disease: A Systematic Review“.


Kakao weit wirksamer als grüner Tee

Wissenschaftler um Dirk Taubert (Universität Köln) verglichen Kakao mit schwarzem und grünem Tee. Je fünf Tests mit 173 Schokoladenessern und 343 Teetrinkern ergab: Kakao senkt den Blutdruck, während Tee keine Wirkung hat.

  • Die Forscher vermuten, daß es an den verschiedenen Arten der Polyphenole liegt. Sie veröffentlichten u.a. eine weitere Studie mit 44 Bluthochdruckpatienten, die nach 18 Wochen zeigte, daß Bitterschokolade den Blutdruck senkt.
  • Der Effekt war nicht groß, aber signifikant: 2,9 mm Hg. Erstaunlich ist, daß dazu schon eine geringe Menge von täglich 6,3 g Bitterschokolade ausreichte (also etwas mehr als 1 Stückchen einer 18teiligen 100g-Tafel).

Die Vergleichsgruppe, die eine entsprechende Menge weißer Schokolade bekam, hatte keine Wirkung. Dirk Taubert ist überzeugt, daß die speziellen Inhaltsstoffe des Kakaos den Blutdruck mindern und daß dunkle Schokolade einen wichtigen Beitrag zur Senkung von Schlaganfällen und Herzinfarkten leisten kann. (...)

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in der Ausgabe Medizin 12 / 302

 

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