Europa: Geld, Gold und Elend

13 März, 2014

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Das Endspiel in der Staatsschuldenkrise wird verheerend ausfallen

Artikel von Ingrid Schlotterbeck

Einer der größten Händler auf dem Goldmarkt, die Investmentbank UBS, hat Ende November 2013 ihre Preisprognose für das Edelmetall gesenkt. Begründung für die trüben Erwartungen sei ein Mangel an preisunterstützenden Faktoren.Für die nächsten Wochen rechnet die Bank mit einem Preis von 1.180 USDollar je Feinunze Gold. Vor kurzem lag ihr Einmonatsziel noch bei 1.450 Dollar. Ihr Dreimonatsziel senkte die UBS von 1.375 Dollar auf 1.100 Dollar je Feinunze. Am Dienstag wurde Gold zum Preis von 1,245 Dollargehandelt.

goldNach Auskunft der Edelmetallanalystin der UBS, Joni Teves, hat sich der Goldpreis wegen der Dollar-Schwäche und der fiskalischen Unsicherheit in den USA enttäuschend entwickelt. In diesem Jahr ist er bereits um mehr als ein Viertel gesunken. Die Barclays-Analystin Suki Cooperbestätigt das: „Materielle Goldkäufe finden weiterhin statt, aber das reicht nicht, um die Preise höher zu treiben“, sie verweist darauf, daß Anleger zugleich weiteres Kapital aus dem Gold-Investitionsmarkt abzögen.

Das führt dazu, daß westliche Investoren Goldderivate wie börsennotierte Fonds (ETFs) fallen lassen, weil diese im zweiten Quartal heftige Verluste eingebracht haben und der Goldpreis bisher kaum auf die Lockerungsmaßnahmen der USNotenbank reagiert hat. Das Anleihekaufprogramm der Federal Reserve hat zwar die Nachfrage nach Gold als Absicherung gegen die Inflation erhöht, aber nicht die Preise beflügelt. Auch geht die Sorge um, daß dem Goldpreis noch mehr Unterstützung verloren gehen könnte, wenn sich die Hinweise auf eine Abkehr von der Lockerungspolitik im Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung bewahrheiten sollten.

ubsEin Edelmetall-Analyst der Macquarie Bank, sagt dazu, daß der Goldmarkt bereits zwei riesige Schocks ausgehalten habe, sowohl von der Angebots- als auch von der Nachfrageseite. Mit dem Abzug von Kapital aus goldorientierten ETFs im Jahr 2013 seien fast 800 Tonnen Metall zusätzlich auf den Markt gelangt, gleichzeitig jedoch blieb die Nachfrage aus dem wichtigen Gold- Abnehmerland Indien künstlich beschränkt. Deshalb dürften die Goldkäufe rund 200 Tonnen niedriger ausgefallen sein als unter regulären Marktbedingungen.

„Eigentlich sind noch rund 1.000 Tonnen Gold auf dem globalen Markt nicht untergebracht, ein Großteil dieser großen Last liegt bei China“, erklärt der Analyst weiter.

Nach Angaben des Branchenverbands World Gold Council hat China in diesem Jahr schon mehr Gold nachgefragt als Indien. Es wird allgemein davon ausgegangen, daß China nur noch bis zu einem bestimmten Maß kurzfristig überhaupt noch mehr Gold aufnehmen kann. Branchenkenner sehen für das Basisszenario 2014 keine Preiserholung. Gold verliert immer mehr Liebhaber, auch die Notenbanken kaufen zunehmend weniger von dem Edelmetall, es brauen sich weitere Risiken zusammen: Die Daten über die offiziellen Goldkäufe der Zentralbanken zeigen, daß der „offizielle Sektor“ zwar ein Nettokäufer von Goldbarren bleibt, aber die Zukäufe verlangsamen sich.

textAber es ist da ja noch die Aussicht auf ein Ende der Lockerungspolitik in den USA. Dazu noch einmal die Barclays- Analystin Suki Cooper: „Wir haben gesehen, wie die Goldpreise wegen der Erwartungen an den Fed-Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm von Pontius zu Pilatus gelaufen sind – unser Basisszenario sieht vor, daß dieser Ausstieg im März beginnen wird. Jede anderweitige Überraschung könnte unseren durchschnittlichen Preisausblick für das vierte Quartal von 1.325 Dollar je Feinunze Gold gefährden“. (...)

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in der Ausgabe Europa Spezial 2 - Ausgabe 2 / 348

 

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