In der Märzausgabe von Focus 2010 „Herzdiät“ wurden chronische Entzündungen als „wichtige Zwischenstationen vielerlei Übels“ beschrieben. Danach gehen die heutigen Volksleiden wie Herzinfarkt, Diabetes, Rheuma, Darmerkrankungen, Demenz und Krebs auf chronische Entzündungen zurück. Dabei stellen Fehlernährung eine Ursache und gesunde Kost eine hilfreiche Therapieoption dar.
Ein Entzündungsvorgang ist Teil eines überlebenswichtigen Verteidigungsmechanismus. Vorboten von chronischen Krankheiten wie Herzinfarkt und Diabetes sind nicht nur hoher Blutdruck, schlechte Blutzucker- und Blutfettwerte, sondern auch Fettpolster am Bauch. Bei durchgeführter Mittelmeerdiät schwanden nicht nur Schlafstörungen sowie chronische Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, sondern es kam auch zum Absinken von Entzündungsparametern im Blut. Dabei leiden Diabetiker vermehrt an Arthrosen, Rheumatiker haben ein erhöhtes Herzinfarktrisiko und bei Personen mit Parodontitis steigt die Arteriosklerosegefahr.
Gefährliche Entzündungsprozesse, die durch das Immunsystem verursacht werden, sind normalerweise inaktiviert und werden nach einem erfolgreich durchgeführten Abwehreinsatz gegen Viren oder Pilze wieder schnell abgeschaltet. Bei Menschen in den modernen Industrieländern scheint dies allerdings oft nicht der Fall zu sein.
CRP-Wert zeigt Entzündungen an
Welche Auswirkungen „moderne Industriekost“ auf die menschliche Gesundheit hat, zeigen Untersuchungen an Amerikanern und Europäern, die vierfach höhere CRP-Werte aufweisen als die sich kulturgemäß ernährenden Menschen der Philippinen. Dabei weisen Menschen, die bereits die Hälfte des als „normal“ angesehen CRP-Wertes aufweisen (> 2,5 mg/dl, Norm < 5 g/dl) ein 2- bis 3-fach erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko auf (Quelle: Befundinterpretation Gemeinschaftslabor Südwest, Ettlingen). Chronische Entzündungen, bei denen es zu Zelltoden kommt, verursachen dabei Zell- und Organdegenerationen (Abbau), was zu narbigen (bindegewebigen) Umwandlungen mit Funktionsausfall und Einbußen der Leistungsfähigkeit des betroffenen Organs führt.
Bauchfett und Durchblutungsstörungen
Gerade Fettpolster am Bauch sind Gift für den Körper, dabei sterben vor Fett strotzende Fettzellen kontinuierlich ab, weil sie nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden können. Auf verendende Zellen reagiert der Körper wie auf einen fremden Erreger mit massiven Immun- und Entzündungsantworten, die systemische Schäden verursachen können.
Darmflora und Übergewicht
Die Darmflora des Menschen beeinflußt das Körpergewicht. Schlanke Menschen mit geringerem Köperfettanteil weisen eine Dominanz der Bakterien „ Bacteroides“ und Übergewichtige mit höherem Körperfettanteil eine Dominanz der „Firmicutesbakterien“ auf. Letztgenannte Firmicutesbakterien verstoffwechseln 12% Kohlenhydratemehr, aus denen Fettdepots gebildet werden können. Zudem konnten vitale, vermehrungsfähige Darmmikroorganismen im tierversuchsfreien humanen Darmepithelzellenmodell sowohl externe Sauerstoffradikale wie intern produzierte, entzündungsfördernde Radikale signifikant absenken. Eine antiinflammtorische Ernährung und Therapie stellt seit Entwicklung der Cellsymbiosistherapie die fundamentale therapeutische Grundlage dar.
Bild: Kurkuma oder Gelbwurz (Curcuma longa) enthält eine antientzündliche Natursubstanz.
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Den vollständigen Artikel finden Sie in der Ausgabe Medizin 13 / 309